Grußwort Peter Altmaier, Bundeswirtschaftsminister

Mittelstandsgold

Eines der wichtigsten Ziele der Bundesregierung ist es, gleichwertige Lebensverhältnisse in Ost und West zu schaffen. Auf dem Weg dorthin haben wir seit der Wiedervereinigung und insbesondere in den letzten Jahren viel erreicht. Gerade die ostdeutschen Bürgschaftsbanken haben uns bei dieser immer stärkeren Angleichung der Lebensverhältnisse tatkräftig unterstützt.

Bereits 1991 konnten in allen neuen Bundesländern Bürgschaftsbanken als Selbsthilfeeinrichtungen der Wirtschaft gegründet werden, die von Verbänden, Kammern und regionaler Kreditwirtschaft getragen und mit Eigenkapital ausgestattet wurden. Bund und Länder haben diese Initiative mit Rückbürgschaften und Rückgarantien unterstützt. Naturgemäß musste der staatliche Anteil in der besonderen Situation der Wiedervereinigung umfangreicher ausfallen, als zuvor bei der Gründung entsprechender Einrichtungen in den alten Bundesländern. Wichtig war aber, das Grundprinzip „Wirtschaft hilft Wirtschaft“ fest zu etablieren; gerade in einer Phase, in der die wirtschaftlichen Kräfte noch schwach entwickelt waren. 

Die Zeit hat gezeigt, wie richtig dieser Weg war. Die ostdeutschen Bürgschaftsbanken haben einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau mittelständischer Wirtschaftsstrukturen in den neuen Ländern geleistet. Sie waren und sind eine unerlässliche Stütze für viele Existenzgründungen, wie auch für Unternehmen, die Wachstum finanzieren wollen. Fehlendes Eigenkapital und ein Mangel an banküblichen Sicherheiten sind oftmals wesentliche Hinderungsgründe, um von Geschäftsbanken Kredite zu erhalten. Hier können Bürgschaftsbanken Abhilfe schaffen.

Allein in den neuen Bundesländern haben Bürgschaftsbanken während der letzten 30 Jahre knapp 50.000 Unternehmen begleitet und dabei Kredite von insgesamt 14 Milliarden Euro verbürgt. Mit diesen Krediten konnten Investitionen in Höhe von 33 Milliarden Euro ermöglicht und so eine Million Arbeitsplätze gesichert bzw. neu geschaffen werden. Eine mehr als beeindruckende Bilanz. 

Während der Corona-Pandemie wurden die Spielräume der Bürgschaftsbanken dann nochmals erweitert und die Konditionen krisengerecht angepasst. Um gerade kleinen und mittleren Unternehmen noch besser helfen zu können, wurden erhöhte Rückbürgschaften des Bundes gewährt, um das Risiko der Bürgschaftsbanken zu mindern, die Höchstbeträge für Bürgschaften angehoben und die Betriebsmittelverbürgung ausgeweitet. Um Entscheidungsprozesse zu verkürzen wurde den Bürgschaftsbanken zudem die Möglichkeit eröffnet, über Bürgschaftsvolumina bis zu 250.000 Euro in eigener Kompetenz zu entscheiden, d. h. ohne Einbindung von Bund und Ländern. 

Auch künftig bleibt es eine unserer wichtigsten Aufgaben, ein für kleine und mittelständische Unternehmen günstiges gesamtwirtschaftliches Umfeld zu schaffen; eine Infrastruktur, in der sich der Mittelstand entfalten kann und wirksame Anreize für Unternehmensgründungen gesetzt werden. Gerade für den Neustart unserer Wirtschaft nach der Corona-Krise ist ein solches Umfeld unverzichtbar. Die Bürgschaftsbanken und die Programme der Landesförderinstitute sowie der KfW sind hierbei wesentliche Bausteine einer umfassenden und sich ergänzenden Förderstrategie von Bund und Ländern. Mit diesen korrespondierenden Elementen stellen wir sicher, dass ein umfassendes Förderangebot zur Verfügung steht, welches sowohl den Finanzierungsbedürfnissen der mittelständischen Unternehmen als auch den wirtschaftspolitischen Zielsetzungen von Bund und Ländern Rechnung trägt. 

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Bürgschaftsbanken gilt mein besonderer Respekt für ihre herausragende Arbeit. Sie haben in den letzten 30 Jahren viel bewegt und waren in der aktuellen Corona-Krise ein echter Fels in der Brandung. Wir sind froh, Sie an unserer Seite zu wissen. Lassen Sie uns auch weiterhin im Interesse unserer mittelständischen Wirtschaft und der dort Beschäftigten bestmöglich zusammenarbeiten, damit wir nach der Krise voll durchstarten können. 

Bundeswirtschaftsminister

Peter Altmaier leitet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Zuvor war er Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben. Er gehört dem Deutschen Bundestag seit 1994 an

“Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Bürgschaftsbanken gilt mein besonderer Respekt für ihre herausragende Arbeit. Sie haben in den letzten 30 Jahren viel bewegt und waren in der aktuellen Corona-Krise ein echter Fels in der Brandung.”